Jede Frau ist individuell und Wechseljahre sind keine Krankheit. Trotzdem leiden viele Frauen, wenn sie in den Wechseljahren sind, unter verschiedenen Beschwerden, wie Müdigkeit, Reizbarkeit, Schlafstörungen und auch Hitzewallungen, die an dieser Stelle eine genauere Betrachtung verdienen.
Neben dem Übergang vom Mädchen zur Frau sind die Wechseljahre eine weitere sehr bedeutsame Phase im weiblichen Leben Es ist der Abschied von der eigenen Fruchtbarkeit, das Ablösen von gewohnten Rhythmen, die Suche nach einem neuen Gleichgewicht. Wenn diese Herausforderungen angenommen werden können, ist es zugleich auch eine große Chance, sich im Leben noch mal neu auszurichten.
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Warum kommt es denn zu Hitzewallungen während der Wechseljahre?
Dies ist medizinisch noch nicht eindeutig geklärt. Vermutlich entstehen sie teilweise im Nervensystem, das auch das hormonelle System im Körper steuert. Durch die hormonellen Schwankungen zu Beginn und während der Wechseljahre sind auch die Blutgefäße mit betroffen die sich dann plötzlich erweitern und die Durchblutung steigt dadurch an. Die Hauttemperatur erhöht sich, errötet sich und Schweiß tritt aus, um die Haut wieder herunter zu kühlen, Deshalb tritt auch oft ein Frösteln direkt nach einer Hitzewallung auf.
So sieht der Ayurveda die Wechseljahre
Aus dem Ayurveda wiederum kennen wir die verschiedenen Konstitutionstypen Vata, Pitta und Kapha.
Pitta ist dabei am ehesten mit dem Feuer verbunden. Frauen, die schon vorher einen starken Überschuss davon hatten, leiden möglicherweise am stärksten unter diesen Beschwerden.
Pitta wird angeheizt durch stressige Lebenssituation, also wenn wir die gewohnte Arbeit mit gleichem Tempo verrichten wollen. Hitzewallungen können also auch Anzeichen sein, dass etwas zu viel ist und wir einen Gang runterschrauben dürfen. Durch die hormonelle Umstellung, also reduzierte Progesteronproduktion, nimmt zudem die Stressresilienz ab.
Pitta wird aber auch durch scharfe Speisen, fettiges und saures Essen angeheizt.
Welche Yogaübungen sind geeignet?
Grundsätzlich ist eine regelmäßige Yogapraxis eine sehr gute Voraussetzung für eine körperliche und mentale Ausgeglichenheit. Besonders gut eignen sich in diesem Fall Vorbeugen und Drehungen, da sie nicht unbedingt zusätzliche Hitze im Körper erzeugen, einen positiven Einfluss auf das vegetative Nervensystem haben und auch die Verdauung stärken. Hier sind vor allem Drehungen im Sitzen oder Liegen gemeint, denn Drehungen im Stehen wirken eher erhitzend.
Der Drehsitz: So geht’s
Dafür setze dich in einen Langsitz und strecke die Beine vor dir aus. Lege dir eventuell ein Kissen oder eine gefaltete Decke unters Gesäß, um aufrechter sitzen zu konnen.
Stelle das linke Bein angebeugt über das rechte ausgestreckte Bein und drehe dich nach links.
Rechte Hand ans linke Knie, linke Hand hinter dem Rücken aufgestellt. Nimm hier vier bis 5 ruhige Atemzüge. Mit der Einatmung richte dich auf, mit der Ausatmung verstärke sanft die Drehung. Komm anschließend langsam zur Mitte zurück. Spüre dich in der Mitte und wechsel dann die Seite. Du kannst die Übung auch gerne auf einem Stuhl oder Hocker machen, wenn dir das Sitzen am Boden schwerfällt.
Schließe danach für einen Moment die Augen und spüre nach.
Sithali – die kühlende Atmung aus dem Yoga
Ein weiterer Tipp ist die Shitali Atmung mit der gerollten Zunge. Wenn du die Zunge nicht rollen kannst, atme durch die aufeinander gelegten Zahnreihen. Du atmest einmal frei ein und aus, dann rollst du die Zunge und atmest sanft wie durch ein Röhrchen ein. Ausatmend lässt du die Zunge wieder locker und atmest durch die Nase aus. Wiederhole das in deinem Rhythmus für ca. zwei Minuten und wann immer du einen Zwischenatemzug brauchst, nimm ihn dir.
Dies waren nur zwei kleine Tipps. Regelmäßig praktiziert können Sie dir zu mehr Wohlbefinden verhelfen. Ich wünsche dir viel Freude beim Üben.