Nebst Menstruationskrämpfen, Stimmungsschwankungen oder anderen PMS, sind Schmerzen im unteren Rücken vor oder während der Periode eine verbreitete Begleiterscheinung. Woher kommen diese Rückenschmerzen? Und was kannst du tun? In diesem Beitrag verschaffe ich dir einen Überblick!
Das erwartet dich im Artikel
Woher kommen die Rückenschmerzen überhaupt?
Generell können Rückenschmerzen vielerlei Ursachen haben. Treten deine Schmerzen nicht nur vor oder während der Periode auf, so hat das wahrscheinlich viel mit deiner Haltung zu tun oder damit, dass du dich zu wenig bewegst und deine Rückenmuskulatur beanspruchst. Das kann zum Beispiel von einseitigen Bewegunsmuster kommen wie dem stundenlangen Sitzen.
Rückenschmerzen als Begleiterscheinung zur Periode, treten oftmals im unteren Rückenbereich auf. Einige klagen auch von Nackenschmerzen, die dann entweder in den Kopf ziehen in Form von Verspannungskopfschmerzen oder auch die Schulterpartie angespannt wirkt. Die Ursache kann dann oft auch hormonell zurückgeführt werden bzw. durch zu viel Stress. Verantwortlich dafür ist dein Bindegewebe. Genauer gesagt deine Faszien.
So sind deine Hormone mit den Faszien verbunden.
Faszien sind feine Verbindungsstränge in deinem Körper, die für Halt und Stabilität sorgen bzw. die Organe schützen, je nachdem in welchem Bereich die Faszien liegt. Das Fasziengewebe ist direkt mit dem Nervensystem verbunden und reagiert daher auf innere und äussere Veränderung. Erlebt der Körper Stress oder fehlt es an Bewegung, so verkümmern die Faszien. Sie ziehen sich zusammen und trocknen aus.
Einen gleichen Effekt hat auch der Mangel an Progesteron. Das Hormon, welches unter anderem für die Stabilität des Fasziengewebes. Bei Stress und somit zu hoher Cortisolausschüttung, wird das Progesteron allerdings für die zusätzliche Produktion von Cortisol benötigt, um den Körper zu schützen und es erfolgt ein Progesteronmangel. Dieser Mangel kann nun direkt Auswirkung auf die Faszien haben, da diese nicht mehr gleichbleibend gehalten werden.
Die Veränderung der Hormone – auch in den Wechseljahre – hat einen direkten Einfluss auf das Fasziengewebe und somit Schmerzen im unteren Rücken
Was haben deine Emotionen mit dem Rückenschmerz zu tun?
Nebst den hormonellen Veränderungen, können auch Emotionen die Ursache für Rückenschmerzen sein. Allenfalls ebenfalls ausgelöst durch die natürliche Hormonveränderung im Zyklus.
Selbstzweifel, Trauer, fehlende Stabilität, Verlustängste, usw. sind alles Themen, die besonders kurz vor der Menstruation aufkommen können. Solche Themen können sich psychosomatisch auf den Rücken auswirken, da sie oftmals einhergehen mit den Themen Balance, Stabilität und Erdung. All das, was dein Rücken für dich symbolisiert.
Rückenschmerzen aus der Ayurveda Perspektive.
Spannenderweise sieht der Ayurveda diese Themen sehr ähnlich. Nur nutzte man damals andere Begriffe und Stress oder Psychosomatik, kannte man dort nicht unter diesen Begriffen.
Im Ayurveda wird der untere Rücken mit dem Vata Dosha assoziiert. Herscht ein Ungleichgewicht vor, dann spricht man von einer Vata-Disbalance, die gekennzeichnet ist von Trockenheit, Schmerzen und innerer Kälte.
Das Fasziengewebe, das für die nötige Stabilität sorgt, reagiert bei Trockeneheit mit „Zusammenziehen“ und löst über die Impulse des Nervensystems „Schmerzen“ aus. Genau diese Symptome, welche auch Vata zugeordnet werden.
Um dies zu lindern, hilft vor allem Wärme, Stabilität und Erdung.
Hilfestellung bei Rückenschmerzen vor der Periode.
Schaffe Stabilität
Wie du nun weisst, ist Stress oftmals die Hauptursache. Dabei hat das nicht unbedingt mit deinem Alltagsstress zu tun, sondern viel mehr wie du im innern mit den Dingen im Alltag umgehst und wie stark deine Resilienz ist. Sind negative Emotionen bei dir vorherrschend und nimmst du Dinge Abends noch ins Bett? Dann kannst du dir folgende Fragen ehrlich beantworten und für dich Tools eruieren, die dich unterstützen abzuschalten?
- In welchem Bereich gibt es Unsicherheiten oder fehlende Stabilität?
- Was muss sich ändern, damit du dich (wieder) sicher fühlst?
- Was erdet dich?
- Was schenkt dir innere Gelassenheit?
- Wie kannst du mehr davon in dein Leben holen?
Kräftigung des Rückens
Nebst der psycho-emotionalen Ebene gilt es natürlich auch die körperliche Ebene nicht ausser acht zu lassen. Besonders wichtig ist dabei die Stärkung der unteren Rückenmuskulatur und den entsprechenden Gegenspieler wie Oberschenkel, Bauchmuskulatur und Hüfte.
Sitzt du häufig, dann ist es wichtig, dass du öfter Abwechslung in deinen Alltag bringst. Zwischendurch Treppen steigst, ein paar Schritte gehst oder dich an ein Stehtisch stellst.
Psoas lockern
Ein wichtiger Muskel bei Rückenschmerzen ist der Psoas. Er verbindet deinen unteren Bauch mit dem Beckenboden und deinen Hüften. Besonders hilfreich sind hierfür Triggerpunkt Massagen und sanfte Dehnübungen wie z.B. Anjaneyasana. Aber auch hier: Nicht nur lockern, sondern im bestenfall auch kräftigen.